Internet in Japan

Heute möchte ich meine persönlichen Erfahrungen schildern, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, um in Japan überall gut ins Internet zu kommen.

Hotels
Kostenloses WLAN in japanischen Hotels ist inzwischen fast ohne Ausnahmen vorhanden, wobei es je nach Hotel natürlich auch mal recht langsam sein kann. Leider gibt es immer noch einige Business-Hotels, wo man auf dem Zimmer nur kostenloses LAN hat und für WLAN extra zahlen muss, obwohl auf der Homepage was von kostenlosem WLAN steht. Damit ist dann das kostenlose WLAN in der Lobby gemeint. Hier hilft ein eigener WLAN-Hub, den man im Hotelzimmer einfach an die LAN-Dose anschließt. Ich habe meinen „WiFi-Router“ für circa 4000 Yen bei Biccamera gekauft. Einmal eingerichtet verwende ich diesen kleinen WLAN-Hub auch manchmal in Hotels, obwohl es kostenloses WLAN im Zimmer gibt. Damit spare ich mir dann die nervige Einrichtung des Hotel-WLANs. Wer sich solch einen kleinen WLAN-Hub bereits in Deutschland kaufen möchte, dem empfehle ich dieses Produkt von TP-Link.

Ein eigener WLAN-Access-Point spart in manchen Business-Hotels 1000 Yen pro Tag.

Wie bleibt man mit seinen Liebsten in Deutschland tagsüber in Verbindung, wenn man sich nicht im Hotel befindet? Dazu gibt es prinzipiell vier verschiedene Möglichkeiten, die ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben.

Kostenloses WLAN
Wenn ich in Tokio unterwegs war, verließ ich mich anfangs auf kostenloses Internet in Cafés und Bahnhöfen. So hat zum Beispiel Starbucks ein sehr dichtes Netz an Filialen und nach einmaliger Registrierung kann man das WLAN in allen Filialen nutzen. Die genaue Beschreibung findet man auf der Website von Starbucks Japan und ich empfehle sich bereits zu Hause, aber spätestens im Hotel in Japan zu registrieren, da man dafür bereits Internet benötigt.
Natürlich hat heute fast jedes Café und Restaurant kostenloses WLAN, fragen Sie einfach beim Personal nach: „WiFi arimasu ka?“ und Ihnen wird sicher geholfen.
Eine weitere Möglichkeit sind die 7Eleven-Läden, die es auch fast an jeder Ecke gibt, um sich rund um die Uhr mit Getränken, Snacks und Waren des täglichen Bedarfs einzudecken. Auch hier muss man sich vorher registrieren.

In Tokio haben inzwischen alle Bahnhöfe der Yamanote-Linie kostenloses WLAN, allerdings nicht im ganzen Bahnhof, sondern meistens nur um das Gebiet der „Ticket Gates“. Für die Benutzung muss man übrigens eine E-mail-Adresse angeben. Laden Sie sich dieses PDF herunter.
Auch die meisten U-Bahnhöfe in Tokio verfügen inzwischen über WLAN-Hotspots, die man kostenlos verwenden kann. Genauso wie an den Bahnhöfen von JR-East muss man sich mit einer E-mail-Adresse registrieren und kann dann bis zu 3 Stunden das Internet nutzen. Details finden Sie hier.
Es gibt übrigen noch eine App „Japan Connected free Wi-Fi“ die einem die jeweilige neue Registrierung an jedem Bahnhof abnimmt und auch bei der Suche nach WLAN-Hotspots hilft.

Miet-SIM
Kostenlose WLAN-Hotspots zu nutzen ist sicherlich für Touristen ausreichend, die nur kurz in Japan sind und auch nicht ständig mit hoher Datenrate online sein müssen.
Irgendwann war es mir jedoch zu nervig, denn gerade wenn ich Internet unbedingt brauchte, war entweder kein Hot-Spot verfügbar oder die Verbindung war so langsam, dass ich irgendwann entnervt aufgab. Insbesondere für die Navigation mit der Apple Karten-App oder Google Maps ist eine ständige Verbindung unerlässlich, siehe hierzu auch mein Blogbeitrag Karten-Apps in Japan. Von 2013 bis 2015 mietete ich bei meinen jährlichen Besuchen daher bei Softbank ein SIM. Die Bestellung erledigt man im Internet und holt die SIM dann am Schalter von Softbank ab, die es sowohl am Flughafen Haneda als auch in Narita gibt. Aktuell zahlt man dafür eine Gebühr von 110 Yen pro Tag und eine einmalige Verwaltungsgebühr von 315 Yen. Falls man dann Internet benutzt, kommen pro Nutzungstag nochmal 970 Yen dazu. Das wird auf Dauer recht teuer, deshalb habe ich die Datennutzung über das Telefon nur im Notfall eingeschaltet und weiterhin soweit verfügbar die kostenlosen WLAN-Hotspots benutzt. Ein großer Vorteil bei Miet-SIMs ist auch, dass man natürlich wesentlich günstiger telefonieren kann und sich bei Anrufen aus Deutschland nicht vor teuren Roaming-Gebühren fürchten muss.

Prepaid-SIM
Günstiger als mit einer Miet-SIM ins Internet zu gehen sind sogenannte Travel-SIMs, die nur für Datennutzung geeignet sind. Natürlich funktionieren diese nur, falls Ihr Telefon kein SIM-Lock hat. Wer auf Nummer sichergehen will, kann sich bereits in Deutschland eine solche SIM bestellen. Aktuell bekommt man bei Japanexperience bereits eine SIM ab 19 € (unbegrenzte Daten, 8 Tage – 16 und 31 Tage auch erhältlich).

Eine Prepaid-SIM kann man bereits in Deutschland kaufen.

Eine große Auswahl dieser Prepaid-Daten-SIMs findet man natürlich auch vor Ort in Tokio. Zum Beispiel verkauft die Elektronikkette Bic Camera in seinen Filialen in Shibuya, Shinjuku, Ikebukuro und Yurakucho je nach gewünschten Datenbedarf verschiedene Karten. Eine komplette Übersicht über alle Prepaid-Angebote in Japan finden Sie in englischer Sprache auf Wikia.com.

Mobile WLAN-Router
Wem 1 GByte Daten nicht ausreichen, da er plant viele Videos und Fotos gleich für Freunde auf Facebook hochzuladen oder in der Cloud zu speichern, dem rate ich zu einem mobilen WiFi-Router, in Japan auch also „Pocket WiFi“ bezeichnet. Das Mobilfunknetz in Tokio ist sehr gut und extrem schnell ausgebaut, dass ich bei meinem letzten Aufenthalt im November 2016 in 4 Wochen 12 GByte Daten verbraucht habe. Das kommt natürlich auch dadurch, dass bei einem mobilen WiFi-Router das Smartphone sich scheinbar immer im WLAN befindet und dann automatisch auch Apps upgedatet werden. Diese Funktion sollte man daher besser von Anfang an abschalten.
Seit 2016 nutze ich immer einen mobilen WiFi-Router, weil das aus meiner Sicht und für meine persönliche Nutzungsweise die kostengünstigste Variante darstellt. Es gibt verschiedene Firmen, bei denen man auf Englisch einen WiFi-Router vom Service-Provider Yahoo mobile bestellen kann. Zu vergleichbaren Preisen kann man einen WiFi-Router jetzt auch auf Deutsch über den Reiseveranstalter  Japan-Experience bestellen. Der Vorteil bei solch einem Router ist, dass er von mehreren gemeinsam reisenden Personen gleichzeitig genutzt werden kann. Ich lasse mir den Router, der etwas kleiner als eine Zigarettenschachtel ist, immer direkt ans Hotel schicken und werfe ihn dann vor dem Rückflug in das vorbereitete Rücksendekuvert in den Briefkasten am Flughafen.

Dieses Modell mit großen Display gibt es u.a. über Mobile Gate.

Wenn Sie Japanisch beherrschen, dann bekommen Sie das ganze übrigens noch günstiger. Einer von vielen Anbietern ist Mobile Gate, der seinen Service über den Rakuten-Shop anbietet.

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